Die exekutiven Funktionen

Die exekutiven Funktionen

Lange galten im Sport die Attribute Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Technik als entscheidende Merkmale, auf die man zurückgegriffen hat, um Talente zu beurteilen. Im Spitzensport ist es aber inzwischen so, dass viele in diesen Fähigkeiten ähnlich gut sind. Darum ist die Kognition in den Vordergrund gerückt.

Der Unterschied in der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit bietet ein großes Verbesserungspotenzial und ist vor allem im Fußball sehr wichtig. Als Spieler gerät man immer wieder in Drucksituationen. Um sich aus diesen zu befreien, ist es wichtig, sie schnell und korrekt einzuschätzen. Dafür sind die exekutiven Funktionen verantwortlich.

Die exekutiven Funktionen lassen sich in drei  unterschiedliche Grundfunktionen unterteilen: 

1. Arbeitsgedächtnis 

Das Arbeitsgedächtnis nimmt die Informationen, welche ein Spieler wahrnimmt auf und aktualisiert diese ständig und legt sie mit bereit gesammelten Erfahrungen zusammen. Bei den vielen äußeren Reizen muss der Spieler auswählen, worauf er sich konzentrieren möchte.

  • Planvolles Handeln 
  • Handlungsverläufe reflektieren 
  • Ziele setzen

2. Inhibition 

Inhibition ist das Unterdrücken von Impulsen, sowohl emotional wie motorisch. Beispielsweise sich aufgrund einer neuen Spielsituation gegen den geplanten Pass und für ein Dribbling zu entscheiden.  

  •  Impulse kontrollieren 
  •  Frustration kontrollieren 
  • Prioritäten setzen 
  • Aufmerksamkeit lenken 

3. Kognitive Flexibilität 

Die kognitive Flexibilität beschreibt das Zusammenspiel von Arbeitsgedächtnis und Inhibition. Wer kognitiv flexibel ist, hält nicht an getroffenen Entscheidungen fest, sondern kann diese Entscheidungen aufgrund neuer Informationen noch verändern.

  • Entscheidungen treffen 
  • Einstellung auf etwas Neues 
  • Perspektiven wechseln

Mein Gegner stellt bestimmte Passwege gut zu. Wie schnell reagiere ich darauf und stelle mein Spiel um? Lerne ich nach zwei Fehlpässen dazu oder erst nach zehn? Wo die Inhibition von Emotionen beim Fußball ins Spiel kommt weiß auch jeder, der schon einmal wegen Meckerns verwarnt wurde. 

Wenn zwei Spieler die gleichen physischen Voraussetzungen haben, entscheiden sich die Talentscouts oft für denjenigen, der die besseren Entscheidungen trifft.

Wie trainiere ich die exekutiven Funktionen? 

Durch das verbinden von Hütchen oder Leibchenfarben und wechselnden Bedeutungen, lernen die Spieler Gewohnheiten zu unterdrücken und offen für neue Informationen zu sein. Genau diese Methodik erreicht man auch im Training mit RESWITCH. 

Autor: Jonas Kumpan