5 Tipps um sein Coaching während des Spiels zu verbessern!

Wer kennt es nicht von sich oder hat es bei Spielen mehrfach erlebt. Im Eifer des Gefechts rufen wir Trainer Sätze ins Spiel wie „Jungs, Fußball spielen!“, „Mehr Bewegung“ oder „schneller spielen“. Klar, dass wir wissen was damit gemeint ist. Vermutlich wissen auch die Spieler so ungefähr was sie besser machen sollen, aber ist das wirklich zielführend? 

Was genau meint man mit „Jungs, Fußball spielen!“? Das Problem, das wir erkennen ist, dass wir Trainer unreflektiert diese Kommandos von unseren Trainern oder anderen Trainerkollegen übernommen haben. Irgendwie ist es doch eh logisch was damit gemeint ist. Das Spiel ist gerade nicht mehr schön, die Spieler schlagen den Ball zu schnell weg, das Passspiel ist ungenau, die Ballkontrolle dauert zu lange und die Spieler sollen sich wieder gegenseitig unterstützen und positiv coachen. Ist doch klar, was damit gemeint ist, oder nicht?

Diese Dinge spielen sich in den Gedanken des Trainers ab, er fasst seine Gedanken zusammen und will mit diesem Kommando das Spiel wieder in die richtige Bahn lenken. Die Empfänger des Kommandos sind seine Spieler. Jeder von diesen Spielern nimmt diese Nachricht individuell auf, verarbeitet sie mit seinen Gedanken (decodiert) und gibt darauf Feedback, hier in Form von verändertem Spielverhalten. Wenn dieses Spielverhalten aber nicht das vom Trainer gewünschte war, sendet er erneut eine Nachricht und der Kreislauf beginnt von vorne! 

Kommandos wie das oben genannte gehören nicht zum Coaching, sie sind Phrasen, da sie ungenau und wenig aussagend sind, weshalb sich dieser Kreislauf häufiger wiederholen wird. 

TIPP 1: Eliminiere Phrasen und bereite die Keywords mit deinem Team vor!

Coaching hingegen ist deutlich präziser und aussagender, da die Spieler die Nachricht verstehen. Schreibe dir deine Coaching-Keywords auf einem Zettel auf und definiere sie genau. Die nächste Aufgabe wird sein, diese mit deinem Team zusammen festzulegen. Gehe dabei auch auf deine Mannschaft ein und frage sie was sie darunter verstehen. Möglicherweise haben sie es bisher ganz anders verstanden. Zu guter Letzt integriere diese gemeinsam definierten Coaching-Punkte auch ins Training!

 

TIPP 2: Weniger, aber bewusster Coachen

Coachen wir zu viel, überladen wir unsere Spieler. Auch leidet bei ständigem Coachen die Kreativität der Spieler darunter, da sie keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, sondern nur noch Befehlsausführer sind. Das Wort ist natürlich leicht überspitzt, dennoch sollten wir auf die Häufigkeit des Coachings achten. Lieber weniger, präzise und verständlich, als dauerhaft und überladend. Konzentriere dich auf die wesentlichen Coaching-Punkte die du ins Spiel einbringen möchtest und achte auf das Feedback der Spieler. Verändertes Spielverhalten tritt manchmal erst nach wenigen Minuten ein. Sei dem bewusst. 

 

TIPP 3: Feedback von deinen Trainerkollegen einfordern

Wenn du daran interessiert bist dich zu verbessern ist es keine Schande Feedback zu deinem Coaching von deinen Trainerkollegen einzufordern, auch wenn es unangenehm werden könnte. Natürlich brauchst du ehrliches Feedback. Die Meinungen der Trainerkollegen sind enorm wichtig, denn sie können dir Rückmeldungen geben, welche du von deinen Spielern selten bekommst. War es präzise und verständlich ausgedrückt? Haben die Spieler es verstanden und umgesetzt? War es zu viel oder zu wenig Coaching? Wie war die Gestik und Mimik dabei? Mit diesen Fragen erhältst du sofort Rückmeldungen und kannst erste Schlussfolgerungen ziehen. 

 

TIPP 4: Filmen lassen

Schon mal überlegt nicht (nur) das Spiel filmen zu lassen, sondern auch dich selbst? Lass dich während der Kabinenansprache filmen und auch während des Spiels. Warum? Nicht nur dein gesagtes Wort ist wichtig, sondern auch deine Gestik und Mimik dabei. Verschränkte Arme bei einer motivierenden Ansprache sind wenig wirksam, aber nehmen wir das überhaupt richtig wahr während wir sprechen? Auch während des Spiels schauen die Spieler immer wieder zu dir, wenn du Coaching-Punkte reinrufst. Durch die Aufnahme kannst du selbst erkennen ob die Handbewegungen zu dem gepasst haben, was du gefordert hast und ob es verständlich wirkte. Dieser TIPP 4 gehört für mich zu den wichtigsten, weil es dir ungefiltertes Feedback gibt! 

 

TIPP 5: Verbessere dich stätig und bleibe trotzdem du selbst

Wenn du bis hierhin gelesen hast, dann zeigt es mir, dass du gewillt bist dich als Trainer weiterzuentwickeln. Dies ist auch das Geheimnis um langfristig erfolgreich zu sein. Sauge neues Wissen auf, ziehe das Beste für dich heraus und wende es an. Das wichtigste ist aber immer, dass du dich dabei nicht verstellst und authentisch bleibst, also wende es auf deine Art und Weise an. 

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Und bitte teile diesen Beitrag, wenn du der Meinung bist, dass auch andere Trainer sich darüber Gedanken machen sollten!

Autor: Tammo Neubauer