Die Aufmerksamkeit trainieren!
Die vier Dimensionen der Aufmerksamkeit
External-eng: Die Aufmerksamkeit liegt außerhalb der eigenen Person (external) und bestimmte Aspekte werden sehr genau betrachtet (eng). Beispielsweise im 1gg1 defensiv.
External-weit: Die Aufmerksamkeit liegt erneut außerhalb der Person (external) und ermöglicht ein umfassendes Bild der Umgebung (weit). Auf diese Weise können viele Informationen der Umwelt aufgenommen werden. Beispielsweise, wenn ein zentraler Mittelfeldspieler seine anspielbaren Mitspieler in der Offensive erkennt.
Internal-eng: Die Aufmerksamkeit wird auf einen bestimmten Prozess oder Vorgang (eng) des eigenen Körpers oder der eigenen Psyche (internal) gelenkt. Beispielsweise der Elfmeterschütze, wenn er seinen Schuss in Gedanken durchgeht.
Internal-weit: Die Person macht sich ein umfassendes Bild (weit) der eigenen Befindlichkeit, des eigenen Zustandes (internal). Beispielsweise hat ein Spieler vor dem Spiel ein gutes Gefühl und fühlt sich topfit.
Im Spiel sind besonders die externalen Aufmerksamkeitsformen (Aufmerksamkeit liegt außerhalb der eigenen Person) wichtig, weil jegliche Spielsituationen von den eigenen Mitspielern und den gegnerischen Spielern abhängen.
Wie trainiere ich die Aufmerksamkeit?
Die Aufmerksamkeit kann durch kognitive Aufgaben trainiert werden und wird in vielen Trainingseinheiten bereits beiläufig mittrainiert. Entscheidend ist es, altersgerecht zu trainieren und die Spieler angemessen zu fordern. Eine optimale Leistungsverbesserung kann in Bezug auf die Aufmerksamkeitsregulation nur erzielt werden, wenn die gestellten Aufgaben die Spieler weder unter- noch zu sehr überfordern. Wir empfehlen hier bereits bekannte Formen zum Start einfach um kognitive Reize zu erweitern und so langsam zu steigern.
Die Signale, auf welche die Spieler im Training mit einer entsprechenden Handlung reagieren müssen, sollten dabei überwiegend optische/visuelle Reize sein (Hütchen, Bälle, Leibchen). Schließlich dominieren auch im tatsächlichen Spiel die optischen/visuellen Reize. Ergänzend können auch akustische Signale verwendet werden oder mit visuellen Signalen kombiniert werden.
Im RESWITCH-Training ist vor allem die Kombination aus den verschiedenen Signalen sehr gut umzusetzen. Neben dem akustischen Signal, welche Kategorie als nächstes gespielt wird, müssen die Spieler danach wahrnehmen, mit welchen Spielern sie zusammenspielen. Wir empfehlen hier je nach Leistungsstand die Leibchen regelmäßig in der Übung zu tauschen um sich ständig neu orientieren zu müssen, oder die Zeit der „Switch“-Kommandos zu variieren
Autor: Jonas Kumpan